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Workshop gegen Fremdenfeindlichkeit

Stopp – nicht mit mir!

Schon seit einigen Wochen beschäftigen sich die Schülerinnen und Schüler der Klasse 10c zusammen mit ihrer Lehrerin Agnes Rimkus mit der Flüchtlingsthematik. In dem Zusammenhang besuchten sie auch den Flüchtlingstruck der Missio, den der AK Eine Welt zusammen mit dem DRK für den Marktplatz gebucht hatte. Dort erfuhr die Gruppe von dem Workshop „Stopp – nicht mit mir! Ich setze mich ein für Menschen in Not“, den die Projektstelle Flüchtlingskoordination des DRK für alle Schulen anbietet.

Dieser fand nun vor den sehr engagierten Jugendlichen in den Räumen der ASR statt. Zunächst setzte sich die Klasse mit den eigenen Vorurteilen auseinander. „Natürlich sind die Deutschen am fleißigsten“ oder „Natürlich haben die Deutschen den höchsten Bildungsstand bei Frauen“, davon waren fast alle überzeugt. Laut einer Statistik stellte sich aber heraus, dass dem nicht so ist, denn die meisten Frauen mit einem hohen Bildungstand gibt es in Polen. „Also damit habe ich nun wirklich nicht gerechnet, denn irgendwie bringe ich Polen immer in Verbindung mit Autodiebstahl“, meinte Max. Ebenso verblüfft war die Klasse darüber, dass die Türken statistisch gesehen wohl am fleißigsten sind.
Eren brachte schlussendlich alles auf den Punkt und sagte: „Schon verrückt, dass wir den Polen so einen hohen Bildungsstandard nicht zugetraut haben und dass wir alle der Meinung waren, die Deutschen sind die fleißigsten in Europa. Ich glaube, im Hinblick auf unsere bevorstehende Prüfung haben wir noch einiges zu tun, denn wer das diesjährige Rahmenthema bearbeiten möchte, muss sich mit der Flüchtlingsproblematik richtig gut auskennen.“  Aktuelle Daten erzeugten im Anschluss immer wieder verblüffte Gesichter.

Anhand des preisgekrönten Films „Schwarzfahrer“ wurden fremdenfeindliche Argumente gesammelt, die später in Gruppenarbeit entkräftet werden sollten. Ilsabé Waldenmaier von der Projektstelle Flüchtlingskoordination des DRK gab vorher Tipps und stellte Verhaltensempfehlungen vor, wie die Jugendlichen in so einer Situation angemessen reagieren können. Es gilt, sich mutig und sachlich im privaten und öffentlichen Umfeld für den menschenwürdigen Umgang mit geflüchteten Neubürgern einzusetzen. Und es geht darum, schlagfertig zu sein, aber auch zu hinterfragen und einzuordnen, woher vielleicht gewisse Einstellungen beim Gegenüber rühren.

Nun waren die Schülerinnen und Schüler selbst an der Reihe. Über die Aussagen „Die sind doch alle kriminell“, „Das sind alles Wirtschaftsflüchtlinge“ und „Die nehmen uns unsere Kultur“, wurde fleißig diskutiert und es wurden Gegenargumente gesammelt.
„So ein Quatsch, das stimmt doch nun mal überhaupt nicht, denn eine Kultur kann man doch nicht klauen, und, dass nur Flüchtlinge kriminell sind, das stimmt auch nicht! Kriminalität gibt es in allen Gesellschaftsschichten“, empörte sich Simon. Alketa ist der gleichen Meinung und meinte: „Jede Kultur, die dazukommt, ist doch eine Bereicherung für uns, weil wir ja auch viel dazulernen können.“ Durch geschicktes Hinterfragen und mutiges Einstehen für ihre eigene Meinung konnten die Gruppen Ilsabé Waldenmaier in ihrer Rolle als fremdenfeindliche Nachbarin immer wieder zum Schweigen bringen.

Die ganze Klasse ist der Meinung: „Das war echt ein toller Nachmittag! Wir haben viel Neues erfahren und in verschieden Rollenspielen gelernt, wie wir gekonnt argumentieren, wenn jemand fremdenfeindliche Äußerungen loslässt. Das ist nämlich echt nicht einfach. Im szenischen Spiel muss man ja auch in eine Rolle schlüpfen und das ist dann schon nochmal eine andere Herausforderung als alles nur aufzuschreiben."

Auch wenn Rassismus an der Adalbert-Stifter-Realschule keine Rolle spielt, ist Agnes Rimkus überzeugt, dass eine Sensibilisierung für das Thema Fremdenhass immens wichtig ist für die jungen Leute: Sie sollen nicht zur schweigenden Mehrheit gehören.

Workshop Fremdenfeindlichkeit.jpg

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